DIY - Selbstgemachtes

Unter pinken Palmen: Bikini aus Lycra nähen – Teil 1

Bademode ist derzeit im Trend unter den Nähbloggern. An jeder Ecke findet man diesen Sommer neue Schnittmuster für Bikinis, Badeanzüge und Co. und der ein oder andere Hobbyschneider hat sein Werk aus Badelycra auch schon präsentiert. Auch ich habe bereits im letzten Sommer zwei Bikinis genäht. Ein weiterer befindet sich aktuell in Planung. In den kommenden Wochen möchte ich euch alle drei Modelle etwas genauer zeigen.

Den Anfang macht heute der Neckholder-Bikini Victoria nach dem Schnittmuster von Pattydoo. Das eBook enthält neben dem Neckholder-Oberteil auch Schnittteile für einen Tankini. Außerdem stehen sowohl ein Slip als auch ein Panty zur Wahl. Sehr hilfreich für alle, die das erste Mal Lycra vernähen sind übrigens die Videos, in denen Ina alles ganz genau und Schritt für Schritt erklärt. Für meinen Bikini entschied ich mich für Neckholder-Oberteil und Slip.

Auch bei Bikinis bin ich ein Fan von gepolsterten Cups und so musste natürlich mein selbst genähter ebenfalls gepolstert werden. Dieser Schritt ist allerdings nicht in der Anleitung enthalten. Das Ganze war – wie zu erwarten – leichter gesagt als getan! Im letzten Jahr suchte ich vergeblich nach den vorgefertigten Schalen und so musste ich selbst ein wenig basteln. Letztendlich weiß beim Anblick meines Bikinis aber zum Glück keiner, dass es sich bei den eingenähten BH-Schalen um abgewandelte Schulterpolster handelt… BH-Schalen-Not macht eben erfinderisch. Und ich kann euch beruhigen: Die Polster saugen sich nicht übermäßig mit Wasser voll und sind zudem ganz angenehm zu tragen.

Der Badelycra mit Palmenprint in Pinktönen ist von Alles für Selbermacher, gefüttert habe ich den Bikini mit sogenanntem Badefutter in schwarz. Im Rücken wird er mit einem Verschluss aus Kunststoff verschlossen, im Nacken sorgt eine Schleife für den nötigen Halt. Leider ist der Stoff durch tägliches Tragen während unseres Mallorcaurlaubs im letzten Jahr schon etwas ausgeblichen, dank schwarzem Futter bleibt aber alles blickdicht.

Nächsten Donnerstag zeige ich euch, dass man auch aus einem Bralette-Schnittmuster für Webware einen Bikini nähen kann. Schaut also unbedingt wieder vorbei!

Bis bald

Tessa

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#12ausdemstoffregal: Ein Streifenkleid für Selmins Streifengang

Als Selmin am 1. Juni das Motto ihrer Challenge #12ausdemstoffregal verkündet hat, war ich überzeugt davon, auch diesmal aussetzen zu müssen. Streifenstoffe hab ich keine in meinem Stoffregal! Da bin ich mir ganz sicher…

Moment mal! So ganz richtig ist das nicht! Genau genommen habe ich sogar sechs gestreifte Stoffe in meinem Regal, die bereits mehr oder weniger lange auf ihre Verarbeitung warten. Drei Jersey-, ein Strick- und zwei Webstoffe. Auf dem Stoffmarkt in Freising habe ich dieses Jahr einen wunderwunderschönen rosa-weiß-schwarz gestreiften Kreppstoff entdeckt. Das einzige Manko: der Stoff ist leicht transparent. Und natürlich fehlte mir ein passender Futterstoff. (Der Futterstoff ist mittlerweile gefunden und auch schon gewaschen, das Kleid somit also in Arbeit.)

Selmins Challenge motivierte mich dennoch sehr zur Verarbeitung eines Streifenstoffes. Und da ich unbedingt ein gestreiftes Sommerkleid haben wollte, blieb mir nur noch ein gestreifter Baumwollsatin von Milliblu’s in rosa, blau und weiß. Ursprünglich hatte ich diesen Stoff für eine Bluse gekauft, weshalb ich nur 1,5 m davon zur Verfügung hatte. Insgeheim wusste ich aber, welches Kleid es werden sollte – koste es was es wolle.

In einer Ausgabe der Burda Style vom vorletzten Jahr (07/2017) fiel mir bei erscheinen der Zeitschrift bereits das Kleid 101 ins Auge. Dieser Stoff passte einfach perfekt zum Schnittmuster. Schnell waren die Schnittteile abgepaust und das puzzeln konnte beginnen. Ich war sehr erstaunt, dass der Stoff genau ausgereicht hat, obwohl ich den Rock um etwa 5 cm verlängert habe. Die Belege bereitete ich aus einem Rest rosafarbenen Stoff vor.

In der Theorie wäre das Kleid sehr schnell genäht – hätte ich mich nicht für einen gestreiften Stoff entschieden. Da ich aus Stoffmangel eine zusätzliche Naht an der vorderen Mitte des Oberteils einfügen musste, traten hier schon die ersten Probleme auf.

Trotz gutem Feststecken mit vielen Stecknadeln verrutschte der Baumwollsatin beim Steppen der Mittelnaht um ein paart Millimeter. Obwohl es sich nur um eine kleine Versetzung der einzelnen Streifen handelte, konnte ich das beim besten Willen nicht so belassen. Wie eine Freundin sagte: „…mein innerer Monk hat dabei ganz laut geschrieen.“ Ganze dreimal musste ich wieder auftrennen.

Tatsächlich – wer hätte es auch anders erwartet – war das nicht das einzige Mal, dass der Nahttrenner bei diesem Kleid zum Einsatz kam. Das wohl Schwierigste stand mir mit dem nahtverdeckten Reißverschluss nämlich noch bevor. Die erste Seite war wie erwartet kein Problem. Die zweite Seite allerdings hatte es in sich. Trotz Markierung und Fixierung mittels Stecknadeln UND Stoffklammern verrutschte immer entweder der Stoff oder der Reißverschluss. Aber probieren geht bekanntlich über studieren und so habe ich die für mich beste Methode für das Einnähen von nahtverdeckten Reißverschlüssen bei Streifenstoffen erarbeitet.

Hierfür wird der Reißverschluss am oberen Ende genau passend fixiert. Anschließend wird mit einem sehr großen Geradstich mit der Nähmaschine erst einmal alles zusammen geheftet. Streifen für Streifen kann jetzt kontrolliert werden, was passt oder gegebenenfalls nochmals angepasst werden muss. Dazu trenne ich allerdings nur immer wenige Zentimeter auf einmal auf, wenn es der Versatz der Streifen zulässt. So vermeide ich mehrmaliges komplettes Heraustrennen des gesamten Reißverschlusses. Ist alles passgenau geheftet nähe ich mit dem normalen Stich nochmal alles fest.

Den Saum des Tellerrockes habe ich meinem Schrägband aus Satin in dunkelblau gearbeitet. Diese Methode eignet sich bei Tellerröcken am besten, da sich das Schrägband perfekt an die Rundung anpassen kann. Außerdem sieht es sehr ordentlich aus.

Jetzt bin ich gespannt auf all die anderen Streifen-Teile. Schaut gerne mal bei Selmins Linksammlung vorbei.

Bis bald

Tessa

Verlinkt bei Sew La La, Du für Dich am Donnerstag und #12ausdemStoffregal von Tweed&Greet

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Falten und Bling Bling – Ein Faltenrock aus Glitzerjacquard

Manchmal bin ich so begeistert von meinem gerade fertiggestellten Kleidungstück, dass ich für jeden Stoff, der mir in die Hände kommt den gleichen Schnitt wählen würde. Kennt ihr das? Wenn ich diese Pläne dann aber tatsächlich so umsetzen würde, hätte ich heute wohl unendlich viele verschiedene Ausführungen von ein und dem selben Schnittmuster. Und sonst nichts.

Dennoch landet so mancher Stoff in meinem Warenkorb, der dann eben für jenes spezielle Schnittmuster geplant ist. In meinen Gedanken ist das Stück dann auch schon fertig genäht und es fällt mir sehr schwer, mich Gedanklich auf andere Möglichkeiten für dieses Material einzulassen. Aber ich gelobe Besserung.

So war es auch mit dem wunderschönen Glitzer-Jacquard mit Lurexfäden von Stoff & Co. Es war Liebe auf den ersten Blick und schnell stand fest: Ein Rock sollte es werden. Vor etwa zwei Jahren fertigte ich einen Faltenrock nach dem Burdaschnitt 109 aus der Ausgabe 10/2017 aus einem Stoff ähnlicher Qualität an.

Während ich bei meinem ersten Rock nach diesem Schnitt noch nicht sehr auf den Musterverlauf geachtet habe, wollte ich mir diesmal besonders viel Mühe geben. Das entpuppte sich allerdings als kleine Herausforderung, da ich natürlich nur einen Meter Stoff gekauft hatte. Leider ist es mir nicht perfekt gelungen, das Muster aufeinander abzustimmen, aber damit kann ich in diesem Fall leben.

Der Rock wird in der rückwärtigen Mitte mit einem nahtverdeckten Reißverschluss geschlossen. Mit dem speziellen Nähfüßchen ist das Einnähen solcher Reißverschlüsse für mich mittlerweile kein Problem mehr und macht mir sogar Spaß. Ist es nicht einfach ein wunderbares Gefühl, einen verdeckten Reißverschluss tatsächlich unsichtbar eingenäht zu haben? Wenn dann auch noch die Streifen perfekt aufeinander treffen würden… Einen Tipp dazu findet ihr übrigens nächste Woche hier auf dem Blog in meinem Beitrag zu #12ausdemstoffregal von Tweed&Greet.

Die Anleitung in der Burda Style sieht für diesen Rock ein Futter vor. Mein erster Rock besitzt auch ein solches. Für diese Variante wollte ich hingegen einmal testen, ob ein Futterrock bei diesem Schnittmuster für den Tragekomfort zwingend notwendig ist. Ich kann euch sagen: Nein, es ist nicht notwendig. Das gilt natürlich nur für Stoffe, die sich ähnlich zu meinem verhalten.

Der Saum dieses Rockes wird unsichtbar von Hand genäht. Das ist zwar nicht gerade meine liebste Technik, aber es lohnt sich vor allem bei Jacquardstoffen sehr, da der Saum dann ordentlich aussieht.

Der Rock aus dem wunderschönen Glitzer-Jacquard lässt sich übrigens sowohl im Sommer mit nacktem Bein, als auch im Winter mit Strumpfhose super tragen. Außerdem kann er gut mit Blusen, Shirts und Tops kombiniert werden, aber auch kurze Pullover passen dazu.

Outfit:
Rock: Burda Style Mod. 109 – 10/2017
T-Shirt: Swag von Fashion Tam Tam
Jacke: Burda Style Mod. 105 – 09/2017

Bis bald

Tessa

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Zwei auf einen Streich – Die Culotte Iva aus dem Probenähen für Svenjasewsit als Shorts

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Vor ein paar Wochen hat Svenja von svenjasewsit zum Probenähen ihrer Frühlings-/Sommerkollektion aufgerufen und ich durfte das Schnittmuster für die Culotte Iva testen.

Wie der Name „Culotte“ schon sagt, ist Iva eine Hose mit weitem, wadenlangem Bein, die in der Taille sitzt. Sie verfügt über einen nahtverdeckten Reißverschluss in der linken Seitennaht.

Da ich kein Fan von Culottes (an mir selbst) bin, nähte ich die Shorts-Variante des Schnittmusters. Die Hose sitzt in der Taille sehr figurbetont, während die Beine ohne Anpassung auch in der Shorts-Länge an ausreichend Weite verfügen.

Die bebilderte Anleitung beinhaltet nützliche Tipps zur Anpassung und Verarbeitung der Hose. Dennoch würde ich das Schnittmuster nicht als anfängertauglich bezeichnen, da man schon etwas Erfahrung im Anpassen von Hosen haben sollte.

Die bunt gemusterten Shorts sind aus einem Baumwollstoff mit Elasthananteil entstanden, den ich vor ein paar Jahren auf dem Stoffmarkt gekauft habe, als ich noch ganz am Anfang meiner Nähkenntnisse stand und so ziemlich jeden Stoff gekauft habe, der mir annähernd gefallen hat und günstig war. Wer kennt diese Phase nicht!? Eigentlich dachte ich die darauf folgenden Jahre, es wäre ein absoluter Fehlkauf gewesen. Zum Probennähen kam er dann aber doch gerade recht. Ursprünglich wollte ich damit nur die Passform testen, die fertigen Shorts aber fand ich schließlich doch ganz schön und vor allem mit schwarzen schlichten Tops gut zu kombinieren. Dazu würde ein etwas längerer Blazer gut passen. Auch könnte ich mir ein Outfit aus diesen Shorts und einem sehr schlicht geschnittenen, ärmellosen Croptop aus dem selben Stoff sehr gut vorstellen.

Die genaue Stoffzusammensetzung der auberginefarbenen Shorts ist mir zwar nicht bekannt, meinem Gefühl nach müsste es sich hierbei aber um einen Polyesterstoff mit Elasthan handeln. Auch dieser Stoff befand sich schon einige Zeit in meinem Vorrat. Für meinen Geschmack ist der Elasthananteil dieses Stoffes zu hoch für das Schnittmuster, da hier selbst die kleinsten Fettpölsterchen teilweise sehr unvorteilhaft betont werden.

Meine klare Empfehlung für die Culotte Iva sind also Stoffe ohne oder mit nur sehr wenig Elasthan.

Das Schnittmuster wurde mir im Rahmen des Probenähens kostenlos zur Verfügung gestellt. Ihr könnt es zum Beispiel bei Alles für Selbermacher käuflich erwerben.

Outfit 1:
> gemusterte Shorts/Culotte Iva – Svenjasewsit
> schwarzes Top – Burda Style
> Frau Tomma – Studio Schnittreif
> Hipbag EINS – blackcatsewing

Outfit 2:
> Shorts/Culotte Iva aubergine – Svenjasewsit
> Offshouldertop – Burda Style
> Hipbag EINS – blackcatsewing

Welche der beiden Hosen gefällt euch besser?

Bis bald

Tessa

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It’s time for a Fashion-Revolution

Gestern war Fashion Revolution Day und die ganze Woche wird in den Sozialen Medien auf die Missstände in der Modeindustrie aufmerksam gemacht. Der Fashion Revolution Day wurde ins Leben gerufen, nachdem am 24. April 2013 in Bangladesch eine Textilfabrik einstürzte.

Doch wieso sind die Arbeitsbedingungen in Textilfabriken so schlecht? Den meisten Firmen in der Bekleidungsindustrie geht es nur darum, billig zu produzieren und viel zu viele Menschen leben den Trend der Fast Fashion. Manche tragen ihre Kleidung kaum länger als ein Jahr, teilweise wird sogar noch früher wieder aussortiert. Durch den Fashion Revolution Day sollen die Menschen ein Bewusstsein dafür entwickeln. Viele posten auf Instagram und Co. Fotos, auf denen sie ihre Kleidung mit dem Etikett nach außen tragen und stellen an die Hersteller die Frage „Who made my clothes?“. Sie wollen wissen, wie die großen und auch kleinen Marken ihre Produkte produzieren lassen. Sie wollen mehr Transparenz. Außerdem wird ein Augenmerk auf die Langlebigkeit von Kleidung gesetzt. Vieles ist noch in einwandfreiem Zustand, wenn es aussortiert wird. Wieso also trägt man seine Kleidung nicht einfach länger? Weil es die Modeindustrie uns so vorlebt. Alles muss immer neu sein und dem neuesten Trend entsprechen. Die Schuld liegt jedoch nicht nur an den Verbrauchern, die immer Neues wollen. Auf Grund der sich so schnell ändernden Mode wird auch in der Produktion meist mehr Wert auf Quantität statt Qualität gelegt. Dies wiederum hat zur Folge, dass Kleidung wesentlich schneller kaputt geht. Früher konnte Kleidung von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das ist heutzutage gar nicht mehr möglich. Weil die Modeindustrie die Langlebigkeit von Kleidungsstücken gar nicht vorsieht, sind wir letztendlich dazu gezwungen, schneller wieder Neues zu kaufen.

Ich stehe hier natürlich nicht außen vor. Keineswegs möchte ich von mir behaupten, dass ich besonders nachhaltig lebe. Auch ich kaufe gerne mal neue Kleidung, dennoch nähe ich den Großteil selbst. Nicht unbedingt aus Pflichtbewusstsein, das gebe ich zu, sondern rein aus Freude am Nähen. Und auch unter den Nähbloggern sind Modetrends ein großes Thema. So entstehen auch bei mir neue Kleidungsstücke, die den aktuellen Beliebtheitskriterien entsprechen. Allerdings trage ich meine Kleidung definitiv länger als ein Jahr. Allein schon aus dem Grund, dass ich mich nicht davon trennen kann, vor allem, wenn man an die investierte Zeit und das Herzblut denkt, das man in die Stücke gesteckt hat. Von dem Gefühl von Stolz, dass man seine selbst genähte Kleidung trägt ganz zu schweigen.

Passend zur Fashion Revolution Week möchte ich euch heute mein heiß geliebtes Statementshirt präsentieren. Als ich mir im letzten Sommer einen Plotter gekauft habe, ist dieses T-Shirt als eines der ersten beplotteten Kleidungsstücke entstanden.

Ich habe mich ganz bewusst für ein schlichtes weißes T-Shirt mit schwarzem Aufdruck entschieden, da es so als Basic zu fast allem kombiniert werden kann. Außerdem unterstreicht die Farbkombination meiner Meinung nach die Aussage des Spruches, nicht weil sofort auffällt, dass es selbst gemacht ist, sondern viel mehr weil es auf den ersten Blick eben nicht wie selbstgemacht aussieht. Versteht ihr, was ich meine? Mir ist es wichtig, dass man nicht auf den ersten Blick erkennt, ob ein Kleidungsstück gekauft oder selbstgemacht ist. Wie wohl jeder Nähblogger lege auch ich einen gewissen Wert auf professionelle Verarbeitung und den „wie-gekauft-Look“. Und das keines Falls, weil man sich für sein Hobby schämt. Man möchte der Außenwelt zeigen, was alles möglich ist, dass Nähen kein Hexenwerk ist und dass nicht automatisch jedes gekaufte Teil qualitativ hochwertiger ist als ein selbstgemachtes – und man trifft leider noch immer ab und an auf die Meinung, selbstgenähte Kleidung wäre nur quietschebunt, kitschig und etwas für alternativ angehauchte.

Das Schnittmuster des T-Shirts ist #swag von Fashion Tam Tam in Größe M. Laut Maßtabelle würde mir auch Größe S passen, da ich ein locker sitzendes Oberteil wollte, wählte ich allerdings eine Nummer größer. Das kostenlose Poster (keine Plottdatei!) „I made my clothes“ bekommt ihr bei Fashion Revolution, ebenso wie das Poster „Who made my clothes„.

Jetzt bin ich gespannt, wie ihr zu dem Thema steht. Über eure Kommentare freue ich mich sehr!

Bis bald

Tessa

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All Time Favourites · DIY - Selbstgemachtes

All Time Favourites: Bereit für den Spitzen-Sommer

Heute beginne ich mit einer kleinen Blogreihe, die in unregelmäßigen Abständen meine persönlichen Lieblingsschnittmuster – also meine all time favourites – vorstellen soll. Hierbei möchte ich mich nicht nur auf Damenbekleidung beschränken, sondern euch viel mehr alle Schnittmuster zeigen, die ich gerne immer und immer wieder nähe. Von Taschen bis hin zu Schnittmuster für unsere lieben Männer kann alles dabei sein. Den Anfang macht heute ein Teil, das ich schon im letzen Sommer fast ununterbrochen getragen habe.

Im letzten Jahr während meiner Blogpause habe ich mein absolutes Lieblingsschnittmuster für ein Sommertop entdeckt: Das Ogden Cami von True Bias.

In der Nähszene ist dieses Top aus Webware bereits weit verbreitet, denn es ist wohl das perfekte Basic. Inzwischen habe ich schon drei Ogden Camis in meinem Kleiderschrank.

Dass es trotz der schlichten Schnittführung sehr wandelbar ist, möchte ich euch heute beweisen. Obwohl der Schnitt für Webware ausgelegt ist, wählte ich für meine erste Version einen Viskosejersey.

Eigentlich erfolgte die Stoffwahl eher zufällig. In einem Anflug von akutem Drang etwas zu Nähen, verbunden mit fehlender Motivation zur aufwändigen Schnittmustervorbereitung sowie Mangel an Entscheidungsfreudigkeit musste eben ein schnelles Projekt aus einem vorhandenen Stoff her. Man glaubt es kaum, doch der einzige Stoff, der in ausreichender Menge vorhanden war, ohne ein 2-Meter-Stück anschneiden zu müssen war nun mal der weinrote Viskosejersey.

Da ich nicht gerade ein Freund davon bin, dünne Träger – sei es aus Webware oder Jersey – rechts auf rechts zusammen zu nähen und anschließend zu wenden, benötigte ich auch noch eine Alternative für die Träger des Ogden Camis. In meiner Kiste mit Bändern aller Art fand ich ein wunderschönes weißes Spitzenband, das hervorragend zum weinroten Jersey passte.

So schnell wie das Material ausgewählt wurde ging das Nähen dann aber doch nicht. Laut Anleitung wird in etwa das obere Drittel des Tops komplett gedoppelt. Darauf wollte ich bei Jersey allerdings verzichten, weshalb ich dünne Streifen wie Bündchen an alle Ausschnitte genäht und anschließend abgesteppt habe. Das sorgt meiner Meinung nach ebenfalls für einen professionellen Look. Das Spitzenband steppte ich anschließend so an die rückwärtige Ausschnittkante, dass es gleichzeitig die Träger bildete.

Da ich sowohl für die beiden Tops aus Webware (dazu aber ein andermal mehr) als auch für die Jerseyvariante die selbe Größe gewählt habe, sitzt das Oberteil aus elastischem Stoff etwas lockerer, was mir aber vor allem im Sommer sehr gut gefällt.

Mit dem Ergebnis bin ich wirklich mehr als zufrieden. Ab und an lohnt es sich, bei der Materialwahl mutig zu sein und entgegen der Empfehlung von Webware auch mal Jersey zu verwenden. Das gilt natürlich nur, wenn es der Schnitt auch zulässt und nicht unbedingt in umgekehrter Weise.

Bis bald

Tessa

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